︎AKE DIKHEA? 2024: Demokratie im Fokus
15.09.2024im Jahr 2024 reagiert AKE DIKHEA? auf die aktuellen Gefahren für die Demokratie: den Wahlerfolg von rechtsradikalen Parteien in fast allen europäischen Ländern, die gesellschaftliche Spaltung, die wachsende Zustimmung für menschenfeindliche Bewegungen.
Wir nehmen die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen aus der Perspektive der marginalisierten Gruppen und vor allem ihre Beiträge zur freien und gerechten Gesellschaft unter die Lupe. Denn es sind Gruppen wie Sinti* und Roma*, die durch antidemokratische Tendenzen am meisten betroffen sind – und die zugleich seit vielen Jahren und aus einer intersektionalen Perspektive auf vorderster Front gegen Unterdrücken kämpfen, sei es gegen die weiße Vorherrschaft der Dominanzgesellschaft, gegen ausbeuterische Mechanismen des Kapitalismus oder gegen patriarchale Denkmuster in eigenen Familien.
Beide Eröffnungsfilme – der Kurzspielfilm „Mami“ von Alecio Araci und der Dokumentarfilm „Narrow Path to Happiness“ von Kata Ólah – zeigen die Auswirkungen der Homofeindlichkeit in der Gesellschaft und in der eigenen Familie und stellen die Frage, wie man sich von dem Gefühl frei machen kann, eine Minderheit in der Minderheit zu sein. Ein weiteres Highlight des Festivals, eine exklusive Vorschau des Dokumentarfilms „Riefenstahl“ von Andres Veiel, beschäftigt sich mit der Verbindung von Kunst und Politik und den Mechanismen von Manipulation, wie sie uns gerade wieder begegnen.
Neben dem Filmprogramm bietet das Festival eine Reihe von Panels, darunter „Gerechtigkeit des Archivierens: Entkolonialisierung des Blicks“, das sich mit der Bewahrung marginalisierter Geschichten und der entscheidenden Bedeutung eines gleichberechtigten Zugangs zum kulturellen Erbe befasst. Die Diskussion „Selbstdarstellung von Roma-Identitäten – Schauspieler*innen im Rampenlicht“ verstärkt die Stimmen von Filmemacher*innenn, die sich für mehr Sichtbarkeit und Handlungsfähigkeit in der Filmindustrie einsetzen. Mit dem „Visegrad-Fokus“ beschäften wir darüber hinaus mit Mittel-Osteuropa als einer wichtigen Region für politische Entwicklungen in ganz Europa.
Begleiten Sie uns zu diesem einzigartigen Erlebnis, wenn wir uns gemeinsam für das Filmschaffen der Sinti* und Roma* stark machen
Wir nehmen die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen aus der Perspektive der marginalisierten Gruppen und vor allem ihre Beiträge zur freien und gerechten Gesellschaft unter die Lupe. Denn es sind Gruppen wie Sinti* und Roma*, die durch antidemokratische Tendenzen am meisten betroffen sind – und die zugleich seit vielen Jahren und aus einer intersektionalen Perspektive auf vorderster Front gegen Unterdrücken kämpfen, sei es gegen die weiße Vorherrschaft der Dominanzgesellschaft, gegen ausbeuterische Mechanismen des Kapitalismus oder gegen patriarchale Denkmuster in eigenen Familien.
Beide Eröffnungsfilme – der Kurzspielfilm „Mami“ von Alecio Araci und der Dokumentarfilm „Narrow Path to Happiness“ von Kata Ólah – zeigen die Auswirkungen der Homofeindlichkeit in der Gesellschaft und in der eigenen Familie und stellen die Frage, wie man sich von dem Gefühl frei machen kann, eine Minderheit in der Minderheit zu sein. Ein weiteres Highlight des Festivals, eine exklusive Vorschau des Dokumentarfilms „Riefenstahl“ von Andres Veiel, beschäftigt sich mit der Verbindung von Kunst und Politik und den Mechanismen von Manipulation, wie sie uns gerade wieder begegnen.
Neben dem Filmprogramm bietet das Festival eine Reihe von Panels, darunter „Gerechtigkeit des Archivierens: Entkolonialisierung des Blicks“, das sich mit der Bewahrung marginalisierter Geschichten und der entscheidenden Bedeutung eines gleichberechtigten Zugangs zum kulturellen Erbe befasst. Die Diskussion „Selbstdarstellung von Roma-Identitäten – Schauspieler*innen im Rampenlicht“ verstärkt die Stimmen von Filmemacher*innenn, die sich für mehr Sichtbarkeit und Handlungsfähigkeit in der Filmindustrie einsetzen. Mit dem „Visegrad-Fokus“ beschäften wir darüber hinaus mit Mittel-Osteuropa als einer wichtigen Region für politische Entwicklungen in ganz Europa.
Begleiten Sie uns zu diesem einzigartigen Erlebnis, wenn wir uns gemeinsam für das Filmschaffen der Sinti* und Roma* stark machen
︎AKE DIKHEA? 2023: Jahresrückblick
21.12.2023
2023 – What a great festival year!
Das Internationale Roma-Filmfestival AKE DIKHEA? konnte mit seiner 7. Ausgabe zwischen dem 23. und 29. Oktober 2023 seine einzigartige Position als weltweit führendes Roma-Filmfestival verstetigen und ausbauen. Unter der Schirmherrinschaft von Kulturstaatsministerin Claudia Roth und in Partnerschaft mit der Europäischen Filmakademie lud das Festival dazu ein, Mut zur Phantasie zu zeigen: Mit dem Motto „Decolonize Imagination“ stellte es grundlegende Fragen über künstlerische Produktion und Repräsentation von Roma* im Film und der Kunst generell. Dabei wurde klar: Roma-Filmschaffende können die Narrative in eigene Hände nehmen, die Bedeutung von „Roma-Sein“ neu gestalten und – mit den Worten des Künstlerischen Leiters Hamze Bytyçi – auch mal mit Stolz selbstbestimmte Klischees zeigen!
Im Mittelpunkt des Festivals standen Aufführungen von 20 Kurz-, Dokumentar- und Spielfilmen aus 13 Ländern, zwei Podiumsdiskussionen über Dekolonialisierung der Filmarchive und über Roma* in der Popkultur, ein hinreißender Flamenco-Abend sowie natürlich die Publikumslieblinge: der Eröffnungs- und Abschlussabend mit ein wenig Glamour und viel Musik! In einer Woche lockte das vollgepackte Programm über 1.000 Besucher*innen in das Kino BABYLON und in den Grünen Salon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin.
Darüber hinaus reisten zum Festival 46 internationale Filmprofessionelle als Gäste an, die an dem Fachprogramm teilnahmen: dem Jahrestreffen des Netzwerks von Roma-Filmschaffenden AVAZYA, dem AVAZYA Film Lab oder dem Online-Speed-Dating mit führenden europäischen Kurzfilmfestivals. Für das junge Publikum bot der Tanz-Star des vorjährigen AKE DIKHEA?, David Kwiek aka Mr. Quick, ein Workshop in zeitgenössischem Tanz an.
Das Festivalteam wurde dieses Jahr von über 15 Freiwilligen aus dem Projekt „Kaštenca & Barenca“ unterstützt, die zusätzlich eine frische, junge Perspektive und viel Filminteresse mitbrachten. Und damit blicken wir mit großer Hoffnung in die Zukunft!
Das Internationale Roma-Filmfestival AKE DIKHEA? konnte mit seiner 7. Ausgabe zwischen dem 23. und 29. Oktober 2023 seine einzigartige Position als weltweit führendes Roma-Filmfestival verstetigen und ausbauen. Unter der Schirmherrinschaft von Kulturstaatsministerin Claudia Roth und in Partnerschaft mit der Europäischen Filmakademie lud das Festival dazu ein, Mut zur Phantasie zu zeigen: Mit dem Motto „Decolonize Imagination“ stellte es grundlegende Fragen über künstlerische Produktion und Repräsentation von Roma* im Film und der Kunst generell. Dabei wurde klar: Roma-Filmschaffende können die Narrative in eigene Hände nehmen, die Bedeutung von „Roma-Sein“ neu gestalten und – mit den Worten des Künstlerischen Leiters Hamze Bytyçi – auch mal mit Stolz selbstbestimmte Klischees zeigen!
Im Mittelpunkt des Festivals standen Aufführungen von 20 Kurz-, Dokumentar- und Spielfilmen aus 13 Ländern, zwei Podiumsdiskussionen über Dekolonialisierung der Filmarchive und über Roma* in der Popkultur, ein hinreißender Flamenco-Abend sowie natürlich die Publikumslieblinge: der Eröffnungs- und Abschlussabend mit ein wenig Glamour und viel Musik! In einer Woche lockte das vollgepackte Programm über 1.000 Besucher*innen in das Kino BABYLON und in den Grünen Salon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin.
Darüber hinaus reisten zum Festival 46 internationale Filmprofessionelle als Gäste an, die an dem Fachprogramm teilnahmen: dem Jahrestreffen des Netzwerks von Roma-Filmschaffenden AVAZYA, dem AVAZYA Film Lab oder dem Online-Speed-Dating mit führenden europäischen Kurzfilmfestivals. Für das junge Publikum bot der Tanz-Star des vorjährigen AKE DIKHEA?, David Kwiek aka Mr. Quick, ein Workshop in zeitgenössischem Tanz an.
Das Festivalteam wurde dieses Jahr von über 15 Freiwilligen aus dem Projekt „Kaštenca & Barenca“ unterstützt, die zusätzlich eine frische, junge Perspektive und viel Filminteresse mitbrachten. Und damit blicken wir mit großer Hoffnung in die Zukunft!
︎AKE DIKHEA? 2023:
Preise und Auszeichnungen jetzt öffentlich
30.10.2023
Die Jury von AKE DIKHEA? 2023 – Benita Bailey, Pamela Cohn
und Delaine Le Bas – hat ihre Lieblingsfilme gefunden! Auch der Publikumspreis
und eine lobende Erwähnung des künstlerischen Leiters sind nun bekannt. Sehen
Sie sich jetzt die Preise und lobenden Erwähnungen an:
Bester
Abendfüllender Film
Citizen Miko
Von Robin Kvapil
Tschechische Republik ● 2022 ● 75’
Begründung der Jury:
Unsere Jury vergibt diesen Preis an einen Film, der die unbestreitbare Macht eines Einzelnen zeigt, viele, viele Leben zu verändern – die seiner eigenen Familie ebenso wie die von Dutzenden von Fremden, die er nie kennenlernen wird. Der Regisseur folgt seinem Hauptdarsteller von den bescheidenen Verhältnissen seines eigenen Lebens bis in die Säle der europäischen politischen Macht, wobei er die Geschichte mit dem erheiternden Porträt eines großzügigen, hellwachen und zielstrebigen Menschen verbindet, der die Welt Lastwagenladung für Lastwagenladung verändern will. Die Jury vergibt den Preis für den besten abendfüllenden Film an „Citizen Miko“ von Robin Kvapil.
Chavo
Von Alecio Araci
Schweden ● 2023 ● 15’
Begründung der Jury:
Dieser bahnbrechende Kurzfilm erforscht die Intersektionalität von Identität und Trauma und zelebriert die Vielfalt innerhalb der Roma-Community und Queerness. Er behandelt Themen wie Selbstakzeptanz, Liebe, Trauer und Beziehungen zwischen den Generationen und setzt sich furchtlos mit Tabus auseinander. Die ergreifende Erzählweise, die authentische Darstellung und die emotionale Tiefe des Films fesseln die Zuschauer*innen mit ihren Wendungen und ihrer ästhetischen Brillanz. Jedes Detail des Films erzählt eine Geschichte und wirft Licht auf weniger diskutierte Hierarchien innerhalb der Kulturen der Roma. Auf diese Weise gibt der Film der Community ein neues Narrativ zurück. Der Regisseur sagte, dieser Film sei für ihn ein Mittel zur Heilung. Wir, die Jury, glauben, dass dieser Film den Zuschauer*innen aus der Roma-Community, der LGBTQ+-Community und allen anderen Communities die Möglichkeit gibt, ebenfalls zu heilen. Der Preis für den Besten Kurzfilm des 7. Internationalen Roma-Filmfestivals geht an „Chavo“.
Matthew Mark Luke John
Von Tom Wilson
Rumänien ● 2018 ● 70’
Als Internationales Roma-Filmfestival freuen wir uns besonders, dass der Film „Matthew Mark Luke John“ den Publikumspreis gewonnen hat. Der Spielfilm wurde in Rumänien in einem Roma-Dorf gedreht, von dem mehr als die Hälfte der Bewohner*innen nach Deutschland ausgewandert ist und in Berlin eine neue Heimat gefunden hat. Es sind Menschen, die bei RomaTrial, dem Verein, der AKE DIKHEA? seit 2017 organisiert, sehr aktiv sind. Mehr als 15 junge Menschen, die ursprünglich aus diesem rumänischen Dorf stammen, haben unser Festival als Freiwillige unterstützt. Wir haben uns gefreut, dass die meisten Zuschauer*innen bei der Vorführung von „Matthew Mark Luke John“ aus der Roma-Community kamen und sich mit ihren Stimmen Gehör verschafft haben!
Three Thousand Numbered Pieces
Von Ádám Császi
Darsteller*innen : Kristóf Horváth, Franciska Farkas, Edmond Oláh, Rómeó Pápai, Cristopher Pászik, Norbert Varga
Ungarn ● 2022 ● 93’
Begründung der Jury:
Als Jury haben wir darüber diskutiert, wie wir zusammenarbeiten müssen, um "unsere Vorstellungskraft zu dekolonisieren", um das Festival und die Räume, in denen wir uns befinden, zu zitieren. Für den Film, den wir auf so vielen Ebenen herausragend fanden, sind dies die Fragen, die wir an den Regisseur zurückgeben, um sie weiter zu diskutieren und anzugehen, und deshalb geben wir dem Darsteller*innenteam von „Three Thousand Numbered Pieces“ eine besondere Erwähnung der Jury für ihre herausragenden Beiträge.
Lavina
Von Farzad Samsami
Norwegen ● 2022 ● 18’
Begründung der Jury:
Unsere Jury wollte dieses schöne fiktionale Familienporträt mit einer Lobenden Erwähnung auszeichnen – nicht nur für das gelungene Drehbuch des Regisseurs, das von schmerzhaftem Schweigen und zögerlichen Liebeserklärungen geprägt ist, und für seine geschickte und sensible Regie, sondern auch für die tief nuancierte und bewegende Darstellung der Hauptdarstellerin, gespielt von Angel Jansen, einem jungen Talent, das man unbedingt im Auge behalten sollte. Die Lobende Erwähnung für einen Kurzfilm geht an „Lavina“ von Farzad Samsami.
Fifteen Minutes
Von Sejad Ademaj
Deutschland ● 2022 ● 13‘
Statement des Künstlerischen Leiters:
Der Film bringt nicht nur meine persönliche Geschichte auf die Leinwand, sondern auch mein langjähriges politisches Anliegen: das Bleiberecht für Roma* in Deutschland und ein Stopp für Abschiebungen von Menschen, die hier geboren und aufgewachsen sind. Und gerade in Zeiten der geplanten Verschärfung des Asylrechts und der anstehenden massiven Abschiebungen von ganz vielen unterschiedlichen Menschen ist dieser Film wichtiger denn je. „Fifteen Minutes“ zeigt auf einer authentischen und einfühlsamen Weise, die eine politische Entscheidung aus einem glücklichen Alltagsmoment eine Katastrophe für eine ganze Familie macht.
Bester
Abendfüllender Film
Citizen MikoVon Robin Kvapil
Tschechische Republik ● 2022 ● 75’
Begründung der Jury:
Unsere Jury vergibt diesen Preis an einen Film, der die unbestreitbare Macht eines Einzelnen zeigt, viele, viele Leben zu verändern – die seiner eigenen Familie ebenso wie die von Dutzenden von Fremden, die er nie kennenlernen wird. Der Regisseur folgt seinem Hauptdarsteller von den bescheidenen Verhältnissen seines eigenen Lebens bis in die Säle der europäischen politischen Macht, wobei er die Geschichte mit dem erheiternden Porträt eines großzügigen, hellwachen und zielstrebigen Menschen verbindet, der die Welt Lastwagenladung für Lastwagenladung verändern will. Die Jury vergibt den Preis für den besten abendfüllenden Film an „Citizen Miko“ von Robin Kvapil.
Bester Kurzfilm
Chavo
Von Alecio Araci
Schweden ● 2023 ● 15’
Begründung der Jury:
Dieser bahnbrechende Kurzfilm erforscht die Intersektionalität von Identität und Trauma und zelebriert die Vielfalt innerhalb der Roma-Community und Queerness. Er behandelt Themen wie Selbstakzeptanz, Liebe, Trauer und Beziehungen zwischen den Generationen und setzt sich furchtlos mit Tabus auseinander. Die ergreifende Erzählweise, die authentische Darstellung und die emotionale Tiefe des Films fesseln die Zuschauer*innen mit ihren Wendungen und ihrer ästhetischen Brillanz. Jedes Detail des Films erzählt eine Geschichte und wirft Licht auf weniger diskutierte Hierarchien innerhalb der Kulturen der Roma. Auf diese Weise gibt der Film der Community ein neues Narrativ zurück. Der Regisseur sagte, dieser Film sei für ihn ein Mittel zur Heilung. Wir, die Jury, glauben, dass dieser Film den Zuschauer*innen aus der Roma-Community, der LGBTQ+-Community und allen anderen Communities die Möglichkeit gibt, ebenfalls zu heilen. Der Preis für den Besten Kurzfilm des 7. Internationalen Roma-Filmfestivals geht an „Chavo“.
Publikumspreis
Matthew Mark Luke John
Von Tom Wilson
Rumänien ● 2018 ● 70’
Als Internationales Roma-Filmfestival freuen wir uns besonders, dass der Film „Matthew Mark Luke John“ den Publikumspreis gewonnen hat. Der Spielfilm wurde in Rumänien in einem Roma-Dorf gedreht, von dem mehr als die Hälfte der Bewohner*innen nach Deutschland ausgewandert ist und in Berlin eine neue Heimat gefunden hat. Es sind Menschen, die bei RomaTrial, dem Verein, der AKE DIKHEA? seit 2017 organisiert, sehr aktiv sind. Mehr als 15 junge Menschen, die ursprünglich aus diesem rumänischen Dorf stammen, haben unser Festival als Freiwillige unterstützt. Wir haben uns gefreut, dass die meisten Zuschauer*innen bei der Vorführung von „Matthew Mark Luke John“ aus der Roma-Community kamen und sich mit ihren Stimmen Gehör verschafft haben!
Besondere Erwähnung der Jury für die Ensembledarsteller*innen
Three Thousand Numbered Pieces
Von Ádám Császi
Darsteller*innen : Kristóf Horváth, Franciska Farkas, Edmond Oláh, Rómeó Pápai, Cristopher Pászik, Norbert Varga
Ungarn ● 2022 ● 93’
Begründung der Jury:
Als Jury haben wir darüber diskutiert, wie wir zusammenarbeiten müssen, um "unsere Vorstellungskraft zu dekolonisieren", um das Festival und die Räume, in denen wir uns befinden, zu zitieren. Für den Film, den wir auf so vielen Ebenen herausragend fanden, sind dies die Fragen, die wir an den Regisseur zurückgeben, um sie weiter zu diskutieren und anzugehen, und deshalb geben wir dem Darsteller*innenteam von „Three Thousand Numbered Pieces“ eine besondere Erwähnung der Jury für ihre herausragenden Beiträge.
Lobende Erwähnung für Kurzfilm
Lavina
Von Farzad Samsami
Norwegen ● 2022 ● 18’
Begründung der Jury:
Unsere Jury wollte dieses schöne fiktionale Familienporträt mit einer Lobenden Erwähnung auszeichnen – nicht nur für das gelungene Drehbuch des Regisseurs, das von schmerzhaftem Schweigen und zögerlichen Liebeserklärungen geprägt ist, und für seine geschickte und sensible Regie, sondern auch für die tief nuancierte und bewegende Darstellung der Hauptdarstellerin, gespielt von Angel Jansen, einem jungen Talent, das man unbedingt im Auge behalten sollte. Die Lobende Erwähnung für einen Kurzfilm geht an „Lavina“ von Farzad Samsami.
Lobende Erwähnung durch den Künstlerischen Leiter
Fifteen Minutes
Von Sejad Ademaj
Deutschland ● 2022 ● 13‘
Statement des Künstlerischen Leiters:
Der Film bringt nicht nur meine persönliche Geschichte auf die Leinwand, sondern auch mein langjähriges politisches Anliegen: das Bleiberecht für Roma* in Deutschland und ein Stopp für Abschiebungen von Menschen, die hier geboren und aufgewachsen sind. Und gerade in Zeiten der geplanten Verschärfung des Asylrechts und der anstehenden massiven Abschiebungen von ganz vielen unterschiedlichen Menschen ist dieser Film wichtiger denn je. „Fifteen Minutes“ zeigt auf einer authentischen und einfühlsamen Weise, die eine politische Entscheidung aus einem glücklichen Alltagsmoment eine Katastrophe für eine ganze Familie macht.